Physiocenter-Stuttgart Iro GbR


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Breuningerparkhaus ( Einfahrt Esslingerstraße ) Züblinparkhaus ( Einfahrt Lazarettstraße ) Parkhaus Rosenstraße ( Einfahrt Rosenstraße ).

An öffentlichen Verkehrsmitteln stehen Ihnen die U-Bahnen ( U5, U6, U7 und Linie 15, Haltestelle Olgaeck, U1, U4 und Linie 2, Haltestelle Charlottenplatz ) und

Busse ( 41, 42, 43, 44, Haltestellen in der Olgastraße, Alexanderstraße oder Nähe Charlottenplatz ) zur Verfügung. Die Haltestellen sind maximal 5 Gehminuten von der Praxis entfernt.


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Veröffentlichungen



Neurophysiologische Behandlung nach Prof. Dr. Vaclav Vojta
Neurophysiologische Behandlung nach Prof. Dr. Vaclav Vojta

Der tschechische Neurologe und Kinderarzt Herr Prof. Dr. Vaclav Vojta hat seit den 50iger Jahren das komplexe System für Befunderhebung und Therapie "Das Vojtaprinzip" erarbeitet und zusammen mit seinen Mitarbeitern (Ärzten und Physiotherapeuten) weiterentwickelt.

Grundlage für sein Behandlungskonzept ist die Beobachtung der Bewegungsabläufe in der motorischen Entwicklung im 1. Lebensjahr des Kindes.

Jedem Menschen sind diese Bewegungsabläufe (Haltungs- und Bewegungsmuster) angeboren. Sie können deshalb auch bei jedem Menschen, egal wie alt er ist, durch Reize in festgelegten Zonen hervorgerufen werden. Es gibt verschiedene Ausgangsstellungen, z.B. Rücken-, Bauch- oder Seitlage mit Variationsmöglichkeiten, die vom Therapeuten je nach Zielsetzung der Behandlung ausgesucht werden. Unter dem Reiz bewegt sich der Mensch unbewusst vom Krafteinsatz und Zusammenspiel der Muskeln her auf eine richtige natürliche Art.

Alle Übungen enthalten die für jede Fortbewegung unentbehrlichen Bestandteile wie Aufrichtung gegen die Schwerkraft, zielgerichtete Bewegung, dynamische Anpassung der Körperhaltung an die jeweilige Neurophysiologische Behandlung nach Prof. Dr. Vaclav Vojta Situation.

Als Reaktion kommt es neben einer gesunden normalen Einstellung der Wirbelsäule und der Gelenke zu einer an die Situation angepassten Muskelarbeit, einer Vertiefung der Atmung sowie zur Anregung, beziehungsweise Stabilisierung des Kreislaufes und der Verdauung.

Die Vojta Therapie ist vielseitig einsetzbar:

In der Kinderheilkunde z.B. bei Entwicklungsverzögerungen, angeborenen oder erworbenen Schädigungen des Gehirns oder Rückenmarks mit unterschiedlichen Bewegungsstörungen, Störungen der Muskelspannung.

In der Orthopädie z.B. Fußfehlbildungen (Sichel- oder Klumpfüße), Hüftgelenksfehlstellungen, Haltungsfehler (Schiefhals, Skoliose).

In der Neurologie z.B. bei Schlaganfall, zentralen oder peripheren Lähmungen, Multipler Sklerose, Lähmungen der Gesichtsmuskulatur, Gangstörungen etc.

Um Verbesserungen zu erreichen, sollte die Behandlung 2-4 mal täglich durchgeführt werden. Deswegen ist die Mitarbeit der Eltern oder Partner wichtig. Der Therapeut leitet sie an und legt anhand des Befundes und der Möglichkeiten des Patienten die Frequenz und die Übungsabfolge fest.

Vojta, Artikel im Magazin "Gesundheitsdialog - natürlich gesund", erschienen Juni 1999.
Verfasst von: Doris Iro, Physiotherapeutin
Was hat die Körperhaltung mit Zahnweh oder Kopfweh zu tun?
Was hat die Körperhaltung mit Zahnweh oder Kopfweh zu tun?

Der menschliche Körper ist ein sehr fein organisiertes System. Kommt es zu einer Störung einer kleinen Komponente, wirkt sich dies auf den gesamten Organismus aus.

Das Skelett, die Muskeln, die Sehnen und Bänder bilden zusammen das Gerüst des Körpers. Die Steuerung erfolgt über das Gehirn und das Nervensystem. Sind alle Gelenke im Lot, so funktionieren sie reibungslos und wir sind uns ihrer nicht bewusst. Arbeiten die Muskeln richtig zusammen bewegen wir uns ohne es zu merken.

Was hat die Körperhaltung mit Zahnweh oder Kopfweh zu tun?
In Abbildung 1 sind drei mögliche Haltungsbilder dargestellt. Die Haltung jedes Menschen ist individuell und hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab, z.B. muskulären Dysbalancen.

Hypotonie, niedrige Muskelspannung im Rumpf: Der Mensch sinkt in sich zusammen, die Krümmung der Halswirbelsäule (HWS) ist verstärkt, die Schulter u. der Beckenkamm nach hinten gesackt, das Lot verschiebt sich. Die Hüft- und Kniegelenke liegen vor dem Körperlot.

In der Mitte sehen Sie die ideale Haltung, alle Gelenke stehen im Lot, liegen auf der Körperlängsachse.

Hypertonie im HWS und LWS Bereich: Der Mensch stabilisiert sich durch blockieren der Gelenke in der Endstellung, die Knie sind überstreckt (Genu recurvatum), die Lendenwirbelsäule verstärkt gekrümmt (das sogenannte Hohlkreuz), die HWS vermehrt nach hinten gestreckt.
Das Körperlot verlagert sich nach vorne. Bei A und C kommt es zu Fehlbelastungen und Fehlbeanspruchungen der Gelenke, Sehnen, Bänder und Muskeln, was langfristig zu Veränderungen der Gewebe und zu Schmerzen führen kann.
Was hat die Körperhaltung mit Zahnweh oder Kopfweh zu tun?
In Abbildung 2 sehen Sie eine Darstellung der funktionellen Einheit von Kopf – Unterkiefer – Halswirbelsäule: Die Skeletteile Schädel, Unterkiefer, Schultergürtel und HWS bilden eine funktionelle Einheit.
Probleme im Kiefergelenk, z.B. Diskusverlagerungen mit oder ohne Reposition, führen über die Verschaltung mit der Muskulatur und den Gelenken auch zu Funktionsstörungen im Bereich des Schultergürtels und der HWS oder umgekehrt.

Was hat die Körperhaltung mit Zahnweh oder Kopfweh zu tun?
Abbildung 3 zeigt eine mögliche Konsequenz für die Kieferstellung, wenn es zu Veränderungen in der HWS kommt:

Bei einer Verschiebung des Kopfes nach vorne (Translation nach ventral) wird der Unterkiefer durch die untere vordere Halsmuskulatur zurückgehalten, der Biss (Okklusion) stimmt nicht mehr. Eine Beugung der HWS schiebt den Unterkiefer nach vorne, eine Streckung nach hinten. Dies ist z.B. bei Zahnbehandlungen von Bedeutung.

Stellungsänderung der HWS und die Konsequenz für die Kieferstellung: Die Kiefergelenke sind im Körper die einzigen Gelenke, die durch einen Knochen, Os mandibulae, miteinander verbunden sind. Dies hat zur Folge, dass Fehlbelastungen auf einer Seite sich automatisch auch auf die andere Seite auswirken.
Was spüren Sie? (Symptome)

  • Knacken im Kiefergelenk beim Mundöffnen oder - schließen, ein- oder beidseitig.
  • Schmerzen im Kiefergelenk, manchmal nicht genau lokalisierbar oder allgemein als Zahnschmerz spürbar.
  • Schmerzen im Augen- oder Schläfenbereich.
  • Kopfweh, das sich beim Essen verstärkt und über den ganzen Rücken bis zum Becken ausbreitet.
  • Der Mund kann nicht mehr richtig geöffnet werden, Sie können nicht mehr abbeißen und kaum mehr feste Nahrung zu sich nehmen.
  • Die Kaubewegungen zur Seite sind eingeschränkt.
  • Auftreten von Schwindel.
  • Auftreten von Ohrgeräuschen, (Tinnitus).
  • Es bildet sich Hornhaut an einem Fuß oder Schmerzen im Fuß treten auf.
  • Sie knirschen im Schlaf mit den Zähnen (Bruxismus).
  • Sie fühlen sich verspannt auf einer Körperseite und sind in Ihren Bewegungen eingeschränkt.


Wo kann es herkommen? Was kann die Ursache sein?

Veränderungen in einem Gelenk durch Lockerung oder Verkürzungen des Gewebes, z.B. Verletzungen, die zu Narbenbildungen führen etc., können eines der o.g. Symptome hervorrufen.

Eine schwierige Geburt führt zu extremen Lockerungen des Gewebes im Beckenbereich der Frau. Die Stabilisierung erfolgt evtl. durch Einschleifen einer Fehl- oder Schonhaltung und es entstehen einige der o.g. Symptome.

Sie mussten wegen einer langwierigen Behandlung an den Zähnen stundenlang mit weitgeöffnetem Mund in einer überstreckten Stellung der Wirbelsäule ausharren. Das Gewebe wird überbeansprucht, es treten einige der o.g. Symptome auf.

Die auslösenden Situationen lassen sich endlos fortsetzen. Man kann ihnen aber meistens nicht ausweichen.

Wie kann die Physiotherapie helfen?

Die Physiotherapie kann durch unterschiedliche Techniken an dem jeweils auslösenden Symptom ansetzen und anhand natürlicher passiver oder aktiver Methoden Schmerzen beseitigen und dem Betroffenen zu anhaltender Schmerzfreiheit verhelfen. Die aktive Mitarbeit ist dabei eine wichtige Voraussetzung.
Es kann passiv gearbeitet werden: Mit manuellen Techniken Beseitigung von Einschränkungen der Gelenkbeweglichkeit durch Veränderungen der muskulären oder Bänderstrukturen, Diskus- oder Kapselstrukturen (z.B. Manuelle Therapie nach Maitland). Mit Massagetechniken zur Entspannung hypertoner, schmerzhafter Muskelpartien. (z.B. Triggerpointbehandlung, Faszientechniken, etc.) Mit Massagetechniken, zur Aktivierung und Anregung der Durchblutung, oder Erhöhung der Muskelspannung im Gebiet der inaktiven Muskulatur.
Es kann aktiv gearbeitet werden: Durch Verbesserung der Körperwahrnehmung – Erspüren der Körperstellung und der Bewegung (z.B. Entspannung nach Jacobson). Durch Erarbeiten einer korrekten Haltung, in der die Gelenke richtig belastet, und die Muskeln ökonomisch zur Arbeit eingesetzt werden. Die Überlastungen einerseits und die Unterforderung bestimmter Strukturen andererseits soll abgebaut und in ein sinnvolles Zusammenspiel gebracht werden, (Koordinationsschulung, Ausgleich von muskulären Dysbalancen). Durch häufiges Üben soll die richtige Haltung und Bewegung automatisiert und die Muskulatur gekräftigt werden (medizinische Trainingstherapie).
Eine Analyse des Arbeitsplatzes oder der Arbeitsabläufe Zuhause muss durchgeführt und notwendige Veränderungsmöglichkeiten erarbeitet und besprochen werden (Ergonomie am Arbeitsplatz und zu Hause).
Ein wichtiger Punkt, um effektiv und erfolgreich zu sein, ist eine funktionierende Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Fachkräften, an die Sie sich als Betroffener wenden. Beteiligt sein können Zahnärzte, Orthopäden, Hals-Nasen-Ohrenärzte, Physiotherapeuten, Psychologen und Kieferorthopäden.

CMS–Problematik, Artikel im Magazin "Gesundheitsdialog - natürlich gesund", erschienen September 1999
Verfasst von: Doris Iro, Physiotherapeutin
Handling - der richtige Umgang mit dem Baby
Unterstützung einer gesunden Entwicklung im Alltag.

Unterstützung einer gesunden Entwicklung im Alltag.
Die Entwicklung der grobmotorischen Funktionen kann durch richtige Handhabung im Alltag positiv beeinflusst werden. z.B.:
  • 1. An- und Ausziehen
  • 2. Wickeln
  • 3. Aufnehmen, Hinlegen
  • 4. Umdrehen
  • 5. Baden
  • 6. Tragen
  • 7. Füttern, Essposition
  • 8. Spielposition


Als Eltern, Großeltern, Tante, Onkel... kann jeder im Alltag dazu beitragen, dem Säugling den Übergang vom Mutterleib, in dem er rundherum geschützt 9 Monate lang wuchs, in das ihm unbekannte Erdendasein zu erleichtern. Mit kleinen Handgriffen kann jeder helfen, die Auseinandersetzung mit der Schwerkraft zu vereinfachen. Das Baby kommt auf die Welt und alles ist ihm unbekannt, neu, muss entdeckt, erobert und erlernt werden. Durch Handling kann die Entwicklung der grobmotorischen Funktionen, die die grundlegenden Bausteine für Geschicklichkeit, Sprache, geistige Entwicklung etc. sind positiv beeinflusst werden. Als erstes setzt sich das Baby mit seiner Unterlage und der Stabilität seiner Position auseinander. Nur wenn es sich sicher fühlt, hat es die Sinne frei, sich für seine Umgebung (Personen, Gegenstände, Geräusche...) zu interessieren.
Zuerst muss es sich zur Körpermitte (Bauchnabel) hin orientieren. Dabei können Sie es unterstützen.

Wo können Sie helfend eingreifen?

An- und Ausziehen: Dem Baby eine sichere Unterlage geben, den Körper stabilisieren, nicht an der Hand oder einem Fuß festhalten. Beachten, dass die Öffnung des Kleidungsstückes weit genug ist und nicht an der Nase oder den Ohren hängen bleibt oder die Finger umknickt.

Unterstützung einer gesunden Entwicklung im Alltag.
Wickeln: Ein Bein des Babys am Oberschenkel halten und im Hüftgelenk beugen, das andere Bein liegt über dem Unterarm der Mutter. Somit kommt weniger Zug und Gewicht auf die Fuß- und Kniegelenke, es kann die Unterschenkel und Füße frei bewegen, der Rumpf liegt stabil auf der Unterlage. Der Po ist frei und kann gut gesäubert werden.

Aufnehmen, Hinlegen: Den Säugling in der Rückenlage mit beiden Händen am Brustkorb fassen. Ihn auf die Seite drehen und über die Seite hochheben. Er ist in der Lage bei diesem schrägen Aufnehmen seinen Kopf selbst zu kontrollieren. Nur bei geradem Hochnehmen und Hinlegen wird der Kopf unkontrolliert nach vorne oder hinten fallen. Beim Hinlegen umgekehrt, ihn schräg über die Seite auf die Unterlage legen und dann auf den Rücken drehen. Aus der Bauchlage genauso verfahren, dabei darauf achten, dass man die Arme des Kindes nicht einklemmt oder verdreht.

Unterstützung einer gesunden Entwicklung im Alltag.
Drehen vom Rücken auf den Bauch: Am Po und einem Bein anfassen, langsam über eine Seite drehen und dem Säugling die Zeit geben, dass er mit dem Körper, Armen und Kopf der Bewegung folgen kann. Ihn nicht hochheben dabei, durch den Kontakt mit der Unterlage bekommt er wichtige Informationen für seine Bewegung.

Unterstützung einer gesunden Entwicklung im Alltag.
Unterstützung einer gesunden Entwicklung im Alltag.
Baden: Auch hierbei den Säugling am Körper gut festhalten, z.B. in der Bauch- oder Rückenlage über den eigenen Unterarm legen und ihn am Oberarm nah an der Schulter festhalten.

Unterstützung einer gesunden Entwicklung im Alltag.
Tragemöglichkeiten: Hiervon gibt es sehr viele, z.B. in liegender, in sitzender Position, vor dem eigenen Körper, an der Seite... Bitte beachten, dass die Hände des Babys vor seinem Körper zusammenkommen können und es im Rumpf sicher ist. Die Position immer wieder wechseln, damit es nicht einseitig belastet wird und dadurch eventuell einen krummen Rücken entwickelt. Es möglichst wenig in der aufrechten Position tragen, weil das Skelett und die Muskeln noch nicht stark genug sind es gegen die Schwerkraft aufgerichtet zu stabilisieren. Eine Möglichkeit sehen Sie auf dem Foto.

Unterstützung einer gesunden Entwicklung im Alltag.
Essposition für das Füttern mit der Flasche oder dem Löffel: Den Säugling in eine stabile Position bringen, möglichst liegend, damit er sich nicht mit seiner Haltung beschäftigen muss, sondern sich ganz dem Saugen und Schlucken widmen kann. Die Flasche in der Mitte des Körpers von der Brust her anbieten, so dass der Säugling mit seinen Händen die Möglichkeit des Berührens hat. So vor ihm stehen oder sitzen, dass er mit den Augen gut Kontakt aufnehmen kann, ohne seinen Kopf drehen zu müssen.

Spielpositionen: Der Säugling muss stabil liegen, um sich überhaupt mit einem Spielzeug beschäftigen zu können. Mobilé, Spielgestelle etc. so über ihm anbringen, dass er Richtung Bauchnabel schaut und so nah, dass er es mit den Händen erreichen kann.

Ich freue mich, wenn ich Ihnen und Ihrem Baby mit diesen kleinen Tipps hilfreich zur Seite stehen kann. Bei weiteren Fragen wenden Sie sich bitte an Ihren Kinderarzt, der Sie gegebenenfalls an eine Kinderphysiotherapeutin weiter verweisen wird.

Handling - der richtige Umgang mit dem Baby, Artikel im Magazin "Gesundheitsdialog - natürlich gesund" , erschienen Oktober 1999
Verfasst von: Doris Iro, Physiotherapeutin
Da bleibt mir gleich die Luft weg!
Vor Erstaunen - oder weil das Atemsystem nicht mehr funktioniert?

Der Mensch lebt nicht von Luft allein, und doch kann ohne Atmen niemand leben. Dies wird einem erst bewusst, wenn es nicht mehr selbstverständlich funktioniert.

Das Luft Ein- und Ausströmen passiert völlig unbewust, solange sich der Mensch in einem ruhigen, gesunden Zustand befindet. Die Ausatmung in Ruhe geschieht passiv, ohne Einsatz der Muskulatur. Bei Anstrengung - körperlich, psychisch, beim Sprechen - verändert sich dies und es werden die Muskeln für die Ein- und Ausatmung aktiviert, je nachdem, wieviel Luft benötigt wird.

Die Organe, die direkt an der Atmung beteiligt sind:

Vor Erstaunen - oder weil das Atemsystem nicht mehr funktioniert?

Bei der physiologischen Atmung gelangt die sauerstoffhaltige Luft durch die Nase und den Rachenraum - wo sie angewärmt und gereinigt wird - über den Kehlkopf - hier befinden sich die Stimmbänder - die Luftröhre und die Bronchien in die Lungenflügel. Dort, in den kleinen Lungenbläschen erfolgt der Austausch von Sauerstoff und Stickstoff. Die Oberfläche der Lungenbläschen beträgt ca. 100 m², das entspricht in etwa der Größe eines Tennisplatzes. Die stickstoffhaltige Luft gelangt auf dem umgekehrten Weg aus dem Körper hinaus.

Der Nasenrachenraum, die Luftröhre und die Bronchien sind mit einem sehr feinen Pelz - den Flimmerhärchen - ausgekleidet. Diese schlagen aus dem Lungeninneren in Richtung Körperausgang und sind für den Transport von Schleim, Bakterien, Staubpartikeln etc. aus der Lunge bis zur Nase verantwortlich. Die endgültige Reinigung erfolgt über das Nase putzen oder das Abhusten, wozu der Einsatz bestimmter Muskeln nötig ist.

Dieses sehr fein gesteuerte System bietet mannigfaltige Ansatzpunkte für Störungen. Im folgenden Absatz werden einige wenige davon genannt und erklärt:

Störungen

1) an und in der Lunge selbst:
Die Elastizität des Gewebes kann sich verändern. Übertragen auf ein Gummiband bedeutet das, es leiert aus z.B. durch Überbeanspruchung, dann zieht es sich nicht mehr zusammen oder kann nicht mehr gedehnt werden. Es wird zuviel Schleim produziert, das Flimmerhärchenfließband schafft den Abtransport nicht oder der Schleim ist zu zäh und bleibt an den Innenwänden kleben, die Flimmerhärchen können sich nicht mehr bewegen. Die Lungenbläschen und die Transportwege werden verstopft, die Luft kann nicht mehr passieren.

2) am Skelettsystem
Der Brustkorb wird zu eng, die Lunge hat keinen Platz mehr, um sich richtig auszudehnen und Luft aufzunehmen. Nehmen Sie z.B. einen Luftballon und geben diesen in eine Flasche hinein. Sie können ihn aufblasen, bis die Flasche ausgefüllt ist, weiter lässt er sich nicht dehnen, auch wenn die Elastizität noch vorhanden wäre. Die Wirbelsäule ist verkrümmt, dadurch ändert sich die Stellung der Rippen und somit auch der Raum für die Lunge. Die inneren Organe verschieben sich, sie werden zusammengequetscht.

3) am Muskelsystem
Es sind verschiedene Muskeln an der Atmung beteiligt, z.B. das Zwerchfell, die Zwischenrippenmuskeln, die Bauchmuskeln etc. Diejenigen, die den Brustkorb heben und weiten, sind Teil der Einatemmuskulatur, diejenige, die ihn senken und verengen, gehören zur Ausatemmuskulatur. Schwäche oder Lähmung eines Teils dieser Muskeln behindern - je nach Gruppenzugehörigkeit - die Ein- oder die Ausatmung. Zu hohe Spannung oder Verspannung der Muskulatur haben ähnliche Auswirkungen.

4) durch Stoffwechselerkrankungen,
z.B. Mucoviszidose, hier wird u.a. zu viel Schleim gebildet, der die richtige Belüftung der Lunge verhindert.

5) durch Entzündungen,
z.B. Bronchitis - es wird ebenfalls zuviel Schleim produziert, als Abwehrreaktion gegenüber Krankheitserregern.

6) durch Asthma,
es kommt durch unterschiedliche Auslösemechanismen zu Atemnot. usw.

Störungen im Atemablauf können in jedem Lebensalter auftreten. Häufige Anzeichen dafür sind z.B. Kurzatmigkeit, Erstickungsgefühl, Schnell-außer-Atem-geraten, Rasselgeräusche, häufiger Hustenreiz.

Welche Hilfe kann die Physiotherapie bieten?

Je nach Ursache kann in der Physiotherapie über aktive Arbeit mit den Muskeln und am Skelett und durch passive Maßnahmen am Gewebe die Atmung beeinflusst und eine ganzheitliche Erfahrung der Atmung vermittelt und erlernt werden.

Vor Beginn der Behandlung erfolgt eine genaue physiotherapeutische Befundaufnahme, damit ein sinnvoller Behandlungsablauf geplant werden kann, in Rücksprache mit dem überweisenden Arzt. Die Techniken, die erlernt werden müssen, sind für jedes Lebensalter die gleichen. Die Ausführung derselben und die Motivierung wird dem jeweiligen Patienten angepasst.

Wo setzt die Physiotherapie an?

  • Erlernen und Vertiefen der Körper- und der Atemwahrnehmung
  • Mobilisieren, Dehnen, Korrigieren, Kräftigen der knöchernen und muskulären Strukturen.
  • Entspannung oder Steigerung der Muskelspannung, je nachdem, was nötig ist.
  • Ausdauer trainieren, die Kondition verbessern.
  • Erlernen der physiologischen Atemtechniken, Verbesserung der Belüftung der Lunge.
  • Förderung der Lösung vom Schleim und dessen Abtransport.
  • Erlernen des Inhalierens.
  • Erlernen hilfreicher Hustentechniken

ATEMTHERAPIE, Artikel im Magazin "Gesundheitsdialog - natürlich gesund" , erschienen Oktober 1999
Verfasst von: Doris Iro, Physiotherapeutin